Rückkehrzentrum Bürglkopf

Isoliert.

In Österreich gibt es mehrere Rückkehrzentren. Solche Unterkünfte dienen dazu, Menschen deren Asylanträge abgelehnt wurden, die aber wegen diverser Hindernisse nicht abschiebbar sind, systematisch zu zerbrechen und zu zermürben. Ziel dieser Taktik ist es, diese Menschen zu zwingen, einer sogenannten „freiwilligen Ausreise“ zuzustimmen oder eine gezwungene Abschiebung zu organisieren.

Die Initiative gegen Rückkehrzentren leistet seit 2019 organisierten Widerstand gegen diese Lager – österreichweit, allerdings mit wenig Erfolg. Zu mächtig sind die Interessen der österreichischen Staats, jene Zentren weiterzubenützen.
Hier gehts zur Website der Organisation.

Eines dieser Lager nennt sich „Bürglkopf“ und liegt in der Nähe von Fieberbrunn in Tirol, hoch oben am Berg. Die Initiative Bürglkopf Schliessen besteht aus Einzelpersonen (Geflüchteten wie Menschen aus Österreich) und Mitgliedern von politischen Organisationen, die gegen diese isolierende Unterkunft ankämpfen. Auch die Bewohner*innen haben schon mehrmals mit Hungerstreik und Protestaktionen auf ihre miserable Lage hingewiesen haben.

Hungerstreik am Camp

Im Moment ist das Lager stark überbelegt, die Menschen haben trotz Minusgraden oftmals nicht einmal geschlossene Schuhe geschweige denn warme Kleidung. Fast alle länger dort internierten geflüchteten Menschen nehmen Psychopharmaka, viele befinden sich nämlich Monate, manche sogar Jahre an dem von der Gesellschaft abgeschnittenen Ort.
Genauere Informationen zum Lager am Bürglkopf findet ihr hier

„Es ist besser tot zu sein, als hier zu leben“


Ende März haben wir M am Bürglkopf interviewt. Er ist seit zweieinhalb Jahren im Abschiebelager untergebracht. M berichtet von der Monotonie und Fremdbestimmung, von der Isolation und Perspektivlosigkeit, die seine jahrelange Zwangsunterbringung unter elenden Bedingungen prägen. M hat vor kurzem der „freiwilligen Rückkehr“ zugestimmt – aber nicht, weil er wirklich zurück in sein Herkunftsland möchte, sondern weil er das Leben im Abschiebelager nicht mehr erträgt.

„Besser gehe ich nach Somalia.. Es ist besser tot zu sein, als hier zu leben. Ich habe hier kein Leben, ich bin gestorben, weißt du. „